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Krisenkommunikation bei Cyberangriffen

13. März 2025

So retten Sie Ihr Unternehmen vor Chaos und Vertrauensverlust

Cyberangriffe sind längst keine Seltenheit mehr – im Gegenteil. Sie gehören mittlerweile zur harten Realität für Unternehmen jeder Größe und Branche. Doch während IT-Teams fieberhaft daran arbeiten, den Schaden zu begrenzen, stehen Geschäftsführer, IT-Leiter und PR-Verantwortliche vor einer anderen Herausforderung: der Kommunikation.

Wie informieren Sie Ihre Kunden und Partner, ohne Panik zu verbreiten? Wie behalten Sie die Kontrolle über die Situation, wenn bereits Gerüchte im Umlauf sind? Und wie schaffen Sie es, nach der Krise das Vertrauen in Ihr Unternehmen wiederherzustellen?

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie sich auf den Ernstfall vorbereiten, was in den ersten 24 Stunden zu tun ist und welche Fehler Sie unbedingt vermeiden sollten.

Warum Krisenkommunikation bei Cyberangriffen so entscheidend ist

Ein Cyberangriff ist nicht nur ein technisches Problem – er kann eine Vertrauenskrise für Ihr Unternehmen auslösen. Kunden, Investoren und Partner wollen wissen:
Sind meine Daten sicher?
Wie konnte das passieren?
Was tut das Unternehmen, um den Schaden zu begrenzen?

Die Antworten auf diese Fragen bestimmen, ob Sie die Krise souverän meistern – oder ob sie Ihnen entgleitet. Schweigen ist keine Option, denn in der heutigen digitalen Welt verbreiten sich Informationen (und Fehlinformationen) schneller als je zuvor. Wer die Kommunikation nicht aktiv steuert, überlässt sie anderen – und das sind im schlimmsten Fall besorgte Kunden, wütende Medien oder sensationshungrige Blogger.

Die gute Nachricht: Mit der richtigen Vorbereitung können Sie in einer Krise als verlässlicher und professioneller Akteur wahrgenommen werden. Lassen Sie uns schauen, wie das gelingt.

Schritt 1: Vorbereitung ist die halbe Miete

Haben Sie schon einmal erlebt, wie Menschen in einer echten Krise reagieren? Oft ist das ein Mix aus Hektik, Unsicherheit und Chaos. Doch genau das darf Ihnen als Unternehmen nicht passieren.

Ein durchdachter Krisenkommunikationsplan hilft Ihnen, in einer schwierigen Situation einen kühlen Kopf zu bewahren. Hier sind die wichtigsten Punkte, die Sie im Voraus klären sollten:

1. Erstellen Sie einen Kommunikations-Notfallplan

Wer sagt was, wann und über welchen Kanal? Definieren Sie klare Abläufe, um Verwirrung im Ernstfall zu vermeiden.

2. Benennen Sie ein Krisenteam

Dieses Team sollte aus Vertretern der IT-Abteilung, PR/Kommunikation, Geschäftsführung und gegebenenfalls der Rechtsabteilung bestehen. Jeder sollte genau wissen, was seine Rolle im Notfall ist. Bei kleinen Unternehmen, die so etwas nicht haben oder in Teilen nicht haben, sollten 2-3 Leute diese Aufgabe übernehmen.

3. Bereiten Sie Botschaften für verschiedene Szenarien vor

Cyberangriffe können unterschiedliche Formen annehmen – von einem simplen Phishing-Angriff bis hin zu einer massiven Datenpanne. Erarbeiten Sie Mustertexte, die im Ernstfall schnell angepasst werden können.

4. Trainieren Sie regelmäßig

Führen Sie Krisensimulationen durch, damit alle Beteiligten wissen, wie sie in einer Stresssituation reagieren müssen.

Schritt 2: Die ersten 24 Stunden – Geschwindigkeit und Kontrolle

Ein Cyberangriff wird in der Regel zuerst intern entdeckt – doch wie geht es dann weiter?

Die ersten 24 Stunden sind entscheidend. Ihre Kunden werden von dem Vorfall erfahren – die Frage ist nur: Erfahren sie es von Ihnen oder aus der Presse?

Hier sind die wichtigsten Grundsätze für die Krisenkommunikation:

🚨 1. Reagieren Sie schnell, aber nicht überstürzt

Informieren Sie sich intern über die Faktenlage, bevor Sie an die Öffentlichkeit gehen. Ein Statement à la „Wir prüfen die Situation und informieren, sobald wir mehr wissen“ ist besser als völliges Schweigen.

🚨 2. Sprechen Sie zuerst mit Ihren Mitarbeitern

Nichts ist schlimmer, als wenn Ihre eigenen Leute aus der Zeitung erfahren, dass das Unternehmen gehackt wurde. Geben Sie Ihren Mitarbeitern klare Anweisungen, was sie kommunizieren dürfen und was nicht.

🚨 3. Kommunizieren Sie ehrlich – aber ohne Panikmache

Vermeiden Sie beschönigende Aussagen („Alles unter Kontrolle!“), wenn die Lage unsicher ist. Gleichzeitig sollten Sie keine Panik verbreiten. Bleiben Sie sachlich und klar.

🚨 4. Halten Sie alle Kanäle unter Kontrolle

Behalten Sie soziale Medien, Kundenhotlines und Medienberichte im Blick. Falls Falschinformationen auftauchen, müssen Sie schnell gegensteuern.

🚨 5. Bereiten Sie sich auf kritische Fragen vor

Journalisten und Kunden werden wissen wollen:

Wie konnte das passieren?

Welche Daten sind betroffen?

Wie schützt das Unternehmen seine Kunden in Zukunft?

Seien Sie vorbereitet und liefern Sie klare Antworten.

Schritt 3: Nach der Krise – Vertrauen zurückgewinnen

Ein Cyberangriff kann das Image eines Unternehmens beschädigen – aber er kann auch eine Chance sein. Unternehmen, die nach einer Krise transparent und professionell agieren, können sogar gestärkt

aus ihr hervorgehen.

Hier sind die wichtigsten Maßnahmen, die Sie nach einem Angriff ergreifen sollten:

🔄 1. Fehler zugeben – aber Lösungen präsentieren

Falls es eine Sicherheitslücke gab, die ausgenutzt wurde, sollten Sie das offen kommunizieren. Aber wichtiger noch: Zeigen Sie, was Sie daraus gelernt haben und welche Maßnahmen Sie ergreifen, um einen ähnlichen Vorfall in Zukunft zu verhindern.

🔄 2. Kunden aktiv beruhigen

Falls sensible Daten betroffen sind, informieren Sie die Kunden so früh wie möglich und bieten Sie Unterstützung an (z. B. Kreditüberwachungsdienste).

🔄 3. Langfristige Sicherheitsmaßnahmen kommunizieren

Erklären Sie, welche Investitionen Sie in die IT-Sicherheit tätigen und wie Sie Ihr Unternehmen für die Zukunft wappnen.

🔄 4. Die Öffentlichkeit gezielt einbinden

Überlegen Sie, ob es sinnvoll ist, einen Expertenbericht zu veröffentlichen oder eine unabhängige Untersuchung in Auftrag zu geben, um das Vertrauen wiederherzustellen.

Die größten Fehler, die Sie vermeiden sollten

Schweigen oder Verzögern – Das erzeugt Misstrauen und öffnet Spekulationen Tür und Tor.


Widersprüchliche Aussagen – Stimmen Ihre Botschaften nicht überein, wirken Sie unprofessionell.


Schuldzuweisungen – Kunden interessiert nicht, wer schuld ist, sondern was jetzt passiert.


Überhastete Versprechungen – Versprechen Sie nichts, was Sie nicht halten können.

Fazit: Krisenkommunikation als strategischer Erfolgsfaktor

Cyberangriffe lassen sich nicht zu 100 % verhindern – aber die Art und Weise, wie Sie damit umgehen, macht den Unterschied. Unternehmen, die vorbereitet sind, transparent kommunizieren und aktiv Lösungen präsentieren, können eine Krise sogar als Vertrauensgewinn nutzen.

👉 Ihr nächster Schritt: Haben Sie bereits einen Krisenkommunikationsplan? Falls nicht, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, einen zu erstellen. Warten Sie nicht auf den Ernstfall – denn dann ist es zu spät.

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